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Swiss Aids Federation

Unter wirksamer antiretroviraler Therapie sexuell nicht infektiös

Die Eidgenössische Kommission für Aidsfragen (EKAF) hält fest: Eine HIV-infizierte Person unter funktionierender antiretroviraler Therapie gibt das HI-Virus über Sexualkontakte nicht weiter.

Am 30. Januar 2008 hat die Eidgenössische Kommission für Aids-Fragen (EKAF) in der Schweizerischen Ärztezeitschrift ihr Positionspapier publiziert. Nach diesem Positionspapier ist eine HIV-infizierte Person ohne andere sexuell übertragbaren Krankheiten (STD) unter einer anti-retroviralen Therapie (ART) mit vollständig supprimierter Viruslast unter bestimmten Voraussetzungen sexuell nicht infektiös.

Dies ist eine gute Nachricht für Paare, bei denen ein Partner HIV-positiv und seit über 6 Monaten unter funktionierender Behandlung ist und keine andere sexuell übertragbare Krankheit hat. Für alle anderen gilt nach wie vor: Eindringen immer mit Gummi, kein Sperma oder Blut in den Mund. Damit das Virus tatsächlich sexuell nicht weitergegeben wird, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Seit mindestens 6 Monaten muss die Therapie die Viren im Blut so gut unterdrückt haben, dass sie nicht mehr nachgewiesen werden können.
  2. Die antiretrovirale Therapie muss durch den Patienten konsequent eingehalten und durch den Arzt regelmässig kontrolliert werden.
  3. Der Patient darf nicht von einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit betroffen sein.

Unter diesen Bedingungen kann ein Paar, in dem der eine Partner HIV-infiziert und der andere HIV negativ ist („serodifferentes“ Paar), sich entscheiden, ob es auf weitere Schutzmassnahmen beim Sex verzichtet. Dies ist eine gute und relevante Nachricht für wenige Tausend Betroffene in der Schweiz, die in einer festen und serodifferenten Partnerschaft leben.

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Unter wirksamer antiretroviraler Therapie sexuell nicht infektiös.pdf — (264 kB)