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Newlands Clinic eröffnet neues Zentrum für Frauengesundheit
Ruedi Lüthy Foundation

Newlands Clinic eröffnet neues Zentrum für Frauengesundheit

Zürich/Harare, 4. März 2015 - Die Newlands Clinic kann dank einem bedeutenden Vermächtnis weiter ausgebaut werden. Im Haus unmittelbar neben der HIV-Klinik entstand in den vergangenen Monaten ein Zentrum für Frauengesundheit. Am 3. März 2015 wurde dies im Beisein des Schweizer Botschafters Luciano Lavizzari offiziell eröffnet. Nebst der Diagnose und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs und sexuell übertragbaren Infektionen bietet das Zentrum Beratung in Familienplanung und bei sexuellem Missbrauch oder Gewalt.

HIV-Patientinnen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu sterben, denn viele sind zugleich Trägerinnen der Humanen Papillomaviren (HPV) und ihr Immunsystem ist geschwächt. Seit dem Jahr 2011 bietet die Newlands Clinic deshalb für ihre Patientinnen die Diagnose und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs an. Ein erstes Screening zeigte, dass gut ein Drittel der Frauen von Vorstufen der Krebsart betroffen sind und eine Behandlung benötigen. Dank regelmässigen Kontrolluntersuchungen gehen die Zahlen mittlerweile zurück.

Eigene Abteilung mit sechs Behandlungsräumen
Dank einem zweckgebundenen Vermächtnis kann dieses Angebot nun deutlich ausgebaut werden. Swiss Aids Care International konnte das Haus unmittelbar neben der Klinik erwerben und umbauen. Gestern wurde das neue Zentrum für Frauengesundheit im Beisein von Schweizer Gästen und des bekannten simbabwischen Musikers Oliver Mtukudzi feierlich eröffnet. Es umfasst sechs Behandlungsräume und einen eigenen Empfang, der für Privatsphäre sorgt. Das medizinische Team besteht aus der Ärztin Dr. Margie Pascoe, die das Zentrum leitet, einer Gynäkologin und vier speziell ausgebildeten Krankenpflegerinnen.

Matthias Widmaier, Direktor der Newlands Clinic: «Die Eröffnung des Zentrums für Frauengesundheit ist ein wichtiger Schritt für unsere Klinik und erlaubt uns, noch mehr Patientinnen umfassend zu behandeln. In diesem Jahr werden es voraussichtlich rund 3‘000 Mädchen und Frauen sein.»

Prof. Ruedi Lüthy, Medizinischer Direktor: «Gebärmutterhalskrebs stellt für HIV-Patientinnen in Entwicklungsländern eine grosse Gefahr dar. Ich bin sehr glücklich, dass wir nun noch mehr Fachleute ausbilden und Patientinnen behandeln können. Denn je besser wir die Frauen unterstützen können, desto besser geht es der ganzen Familie.»

Grosser Bedarf an Fachleuten

Der Bedarf an gynäkologischem Fachpersonal ist in Simbabwe enorm. Die Newlands Clinic wurde im Jahr 2013 von der Regierung als Referenzzentrum für die entsprechende Ausbildung anerkannt. Der Gynäkologie-Kurs wird für Ärzte und Pflegepersonen aus dem ganzen Land angeboten. Sie sind danach fähig, Gebärmutterhalskrebs selbständig zu diagnostizieren und zu behandeln.

Beratung für Frauen und Mädchen

Zusätzlich zur medizinischen Behandlung bietet das neue Zentrum für Frauengesundheit HIV-spezifische Beratung rund um Familienplanung und Sexualität. Das Zentrum berät auch Mädchen und Frauen, die Opfer von sexuellem Missbrauch oder Gewalt wurden. Als zusätzliche Präventionsmassnahme ist geplant, ab Juni 2015 eine HPV-Impfung für Mädchen zwischen 10 und 16 Jahren anzubieten.

Bildmaterial:

In der Bildergalerie finden Sie Fotos des neuen Zentrums (Fotos: Andrew Philips) und des Klinikbetriebs (Fotos: Pia Zanetti / Patrick Rohr).

Für weitere Auskünfte und Interviewanfragen:

Janine Haas, Mediensprecherin von Swiss Aids Care International

medien@swissaidscare.ch, Tel. 044 350 49 91