Medienmitteilung 2016: Ohne Einhaltung der Menschenrechte keine Verbesserung der Sexuellen und Reproduktiven Gesundheit möglich
MMS/aidsfocus.ch Conference 2016 - An der Fachtagung von MMS/ aidsfocus.ch "Applying Human Rights to Sexual and Reproductive Health - A Reality for All?" in Bern waren sich die Fachleute einig, dass ohne die Verwirklichung der Menschenrechte, die sexuelle und reproduktive Gesundheit weltweit nicht verbessert werden kann. Gerade Schweizer Organisationen der internationalen Gesundheitszusammenarbeit leisten einen entscheidenden Beitrag, wie eine neue Studie zeigt.
Menschenrechtsverletzungen geschehen täglich; jedes Mal, wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und stigmatisiert werden, jedes Mal, wenn der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen verweigert wird. Der menschenrechtsbasierte Ansatz als Lösung der EntwicklungAn der Fachtagung waren sich die TeilnehmerInnen einig, dass der menschenrechtsbasierte Ansatz zur Verbesserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit dient. Der menschenrechtsbasierte Ansatz rückt die Rechte der Menschen in den Vordergrund und befähigt diese ihre Rechte auf Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse einzufordern. Sie sind also nicht mehr blosse EmpfängerInnen von Hilfsleistungen wie im herkömmlichen Sinne, sondern Anspruchsberechtigte und RechtsträgerInnen (rights holders) gegenüber staatlichen Institutionen, die nun als Pflichtträger (duty bearers) gesehen werden und nicht nur als Dienstleister. Verantwortung einfordernWas in der Theorie einleuchtend klingt, ist in der Praxis noch lange nicht umgesetzt, sagen sowohl Alfonso Barragues von UNFPA, dem Bevölkerungsfonds der vereinten Nationen, als auch Stuart Halford von The Sexual Rights Initiative. Trotz der erzielten Fortschritte, existieren noch immer zahlreiche Menschenrechtsverletzungen aufgrund von rechtlichen, politischen und regulatorischen Hindernissen, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Gesundheitssektors. Es bestehen noch zahlreiche Herausforderungen um die effektive Umsetzung der globalen Verpflichtungen sicherzustellen, sowie nationale Gesetze zu erlassen und eine Politik zu führen die auf die Verbesserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit abzielt. Schweizer NGOs leisten einen entscheidenden BeitragSchweizer NGOs leisten zusammen mit ihren Partnerorganisationen gerade in diesem Bereich einen sehr wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der Menschenrechte, berichtet Jana Gerold vom Schweizerischen Tropen und Public Health Institut. Gerold führt im Auftrag von MMS eine Studie zum menschenrechtsbasierten Ansatz unter den Mitgliederorganisationen des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz durch. Die Resultate dieser Studie zeigen, dass MMS Mitgliederorganisationen die Rechte von marginalisierten und vulnerablen Gruppen wie Frauen, Kinder und Jugendliche, Behinderte und Menschen mit HIV weltweit stärken und einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit leisten. Foto: Tabitha Griffith Saoyo, KELIN, aus Kenia an der MMS/aidsfocus.ch Fachtagung am 4. Mai 2016 in Bern (Foto: Daniel Rihs / © Network Medicus Mundi Schweiz) |