|
||||||||||||||||||||||||
Februar 201723.05.2017 |
||||||||||||||||||||||||
DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT |
||||||||||||||||||||||||
Neue Wege im Umgang mit der HIV/Aids Epidemie Liebe aidsfocus Leserinnen und Leser Die Reportage zum Welt-Aids-Tag 2016 im Schweizer Fernsehen (SRF, 1.12.16) war kurz, aber sehr eindrücklich. Sie zeigte, wie man im weit entfernten ländlichen Lesotho versucht, neue Wege im Kampf gegen HIV/Aids zu beschreiten. Angeleitet vom Schweizer Arzt Niklaus Labhardt gehen kleine Teams lokaler Gesundheitshelfer von Tür zu Tür, um die Menschen auf HIV zu testen. Eine Mammutaufgabe, ohne Zweifel, aber sehr effektiv, wenn man bedenkt, dass jeder vierte in Lesotho HIV-positiv ist. Dank einem Forschungsprojekt zwischen SolidarMed und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) erhalten die Menschen in einem bestimmten Distrikt in Lesotho die grosse Chance, dort wo sie leben und arbeiten, über ihren HIV-Status aufgeklärt zu werden und sofort eine Therapie zu beginnen. Noch haben nicht viele Menschen die Gelegenheit, so effektiv auf HIV getestet und behandelt zu werden, obwohl man mittlerweile weiss, dass die frühe Diagnose und die rechtzeitige Therapie die Prognose dramatisch verbessern, den Ausbruch von Aids unterbindet und Neuinfektionen verhindert. Um das von den UNO-Staaten befürwortete Ziel, bis 2030 ca. 95% der 37 Millionen HIV+ Menschen eine Therapie zu ermöglichen, müssen noch ca. 17 Millionen weitere Infizierte erreicht werden. Das bedeutet nicht nur eine enorme Ausweitung der HIV-Tests, sondern auch das Schliessen von Versorgungslücken in der Bereitstellung der lebensrettenden antiretroviralen Medikamente. Noch immer werden Menschen, vor allem in West- und Zentralafrika in den Behandlungszentren aufgrund des fehlenden Nachschubs an Medikamenten abgewiesen oder erreichen die Klinik erst todkrank. Die Vielzahl von Engpässen und Defiziten im Bereitstellen der lebenslangen Therapie verdeutlichen auch, dass die Angebote sich wenig an der Lebensrealität der Menschen und an ihren individuellen Bedürfnissen ausrichten. Der in den Programmen häufig verfolgte Ansatz „one-size-fits-all“ wird vielen Betroffenen nicht gerecht und andere Ansätze sind notwendig, um täglich auftretende Situationen wie im folgenden beschrieben, abzuwenden: “The amount of time we spend at the health facility in the queues – a queue for triage, a queue for the nurse, a queue at the pharmacy and a queue for the labs – it's too much time. I want to come to the facility only twice a year... I have a life to live.” (Patricia Asero Achieng, person living with HIV in Kenya) Das Pilotprojekt von SolidarMed in Lesotho zeigt, dass alternative Wege im Umgang mit der Epidemie und in der Bereitstellung der Behandlung möglich sind. Lesen Sie mehr über das spannende Projekt, über die besonderen Herausforderungen und inwieweit der Ansatz auch für andere Regionen Erfolg verspricht, in unserem Interview mit dem Projektleiter Dr. med. Niklaus Labhardt (Swiss TPH/SolidarMed).
Martina Staenke |
||||||||||||||||||||||||
aidsfocus.ch ist ein Projekt von Medicus Mundi Schweiz. Mit der Bereitstellung von Informationen und einer Plattform für den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Lernen unterstützt aidsfocus.ch die schweizerischen Akteure im Bereich HIV/Aids und Internationale Zusammenarbeit. |
||||||||||||||||||||||||
Dies ist eine E-Mail von Medicus Mundi Schweiz. Sie erhalten diese E-Mail weil Sie sich auf unserer Website aidsfocus.ch angemeldet haben. Wenn Sie in Zukunft keine weiteren E-Mails dieser Art von uns erhalten möchten, klicken Sie bitte . Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht. Wenn Sie mit uns in Kontakt treten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an info@aidsfocus.ch, oder rufen Sie uns an unter +41 61 383 18 10. |