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Wiwanana hat viele Leben gerettet

Wiwanana hat viele Leben gerettet

«Wiwanana wurde durch das Engagement aus der Schweiz aufgebaut. Dank dieser Hilfe konnten wir in den Distrikten Chiúre und Ancuabe die weitere Ausbreitung von HIV/Aids eindämmen oder Malaria, Durchfallerkrankungen und andere Krankheiten vorbeugen. Stellvertretend möchte ich mich ganz herzlich für die bisherige Unterstützung und das Vertrauen bedanken.» Interview mit Abide Nego Dias.

Seit über 10 Jahren kümmert sich Wiwanana im ländlichen Norden von Moçambique um die Gesundheit von knapp 40'000 Menschen. SolidarMed übergab die Non-Profit-Organisation 2013 in mosambikanische Hände unter der Leitung von Abide Nego Diaz.

SolidarMed: Was bedeutet Wiwanana für die Menschen in den Distrikten Chiúre und Ancuabe?
Wir arbeiten mit den Gemeinden und den lokalen Behörden zusammen, um die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Diese vertrauen Wiwanana. Wir haben den Benachteiligten dabei geholfen, sich bei den Behörden Gehör zu verschaffen und für ihr Recht auf medizinische Grundversorgung einzustehen. Durch Wissen und angepasste Verhaltensregeln können sie ihre Gesundheit erhalten und Krankheiten vorbeugen. Sie organisieren sich, erkennen Gesundheitsprobleme, erarbeiten nachhaltige Lösungen und nutzen das medizinische Angebot.

Wie geschieht dies?
Wir arbeiten sehr eng mit der Bevölkerung zusammen. Nur wenn die traditionellen Hebammen, Heiler und das Personal in den Gesundheitszentren miteinbezogen werden, erreichen wir etwas. Wiwanana engagiert sich bei Zusammenkünften der Bevölkerung, diskutiert mit und nimmt die gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen auf. Theater, Tanz und selbstgemalte Bilder helfen, unsere Anliegen in die Bevölkerung zu tragen.

Was bewirkte Wiwanana in den letzten 10 Jahren?
Die Organisation hat sehr viele Menschenleben gerettet, besonders von Müttern und Kleinkindern. Unsere Region im ländlichen Norden von Moçambique wird sehr durch traditionelle Bräuche geprägt. Diese sind ausschlaggebend für die täglichen Entscheidungen der Menschen. Es ist eine grosse Herausforderung den Menschen verständlich zu machen, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und Krankheiten vermeiden können. Sollten sie dennoch erkranken, stärken wir ihr Vertrauen in die Gesundheitszentren, deren Qualität durch SolidarMed verbessert wird.

Wiwanana wurde mit Hilfe aus der Schweiz und Liechtenstein aufgebaut und ist nun eine selbständige Organisation. Warum ist das wichtig?
Die Übernahme von Eigenverantwortung sichert die Nachhaltigkeit des Projekts und gewährleistet, dass die Menschen auch in Zukunft die Hilfe erhalten, die sie brauchen. Dass Wiwanana nun eine erfolgreiche eigenständige Organisation ist, zeugt auch von einem gelungenen Ausgangsprojekt. Menschen vor Ort wurden aus- und weitergebildet und verfügen nun über die notwendigen Fähigkeiten im Management und in der Programmleitung um diese Verantwortung zu übernehmen. Es ist auch ein Zeichen des Respekts gegenüber den Menschen hier, ihnen das Recht, die Autorit und das Selbstvertrauen zu geben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Was ist die grösste Herausforderung?
Unsere Leistung muss nun mindestens genauso gut sein wie zu Zeiten als SolidarMed-Projekt. Wenn wir das nicht schaffen, gefährden wir die Zukunft dieser neuen Organisation. Das gesamte Team ist sich dieser Tatsache bewusst. Daher geben wir unser Bestes. In der Eigenverantwortung steckt viel Kraft.

Gibt es weiterhin eine Zusammenarbeit mit SolidarMed?
Die Zusammenarbeit mit SolidarMed wird es hoffenlich noch lange geben! Wir haben eine sehr tiefgehende Partnerschaft und koordinieren unsere Programme. Gemeinsam fördern wir die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern, kooperieren im Bereich der Wasserversorgung und Hygieneverbesserung, und natürlich auch in der Prävention von HIV/Aids und Malaria, wie z.B. durch die Verteilung von Moskitonetzen. (SolidarMed aktuell, November 2013)

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