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Menschenrechtstraining im Slum von Kampala
Elisabethenwerk des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF)

Menschenrechtstraining im Slum von Kampala

Die NGO - Lungujja Community Health Caring Organization - wurde 2005 von Maxensia Takirambule gegründet. Lungujja ist eine der am dichtesten besiedelten Slumregionen von Kampala. Maxensia Takirambule ist selber HIV/Aids-betroffen und hat ihren Mann wegen Aids verloren. Diese Erfahrung ging einher mit ihrer Vertreibung durch die Familie ihres Mannes und Ächtung durch die Gemeinschaft, welche ihr die Schuld am Tod des Mannes gab. Dies brachte sie dazu, eine Initiative aufzubauen, welche in Bezug auf Krankheiten und Grundkrankenpflege sensibilisiert; welche Informationen über mögliche Behandlungen bietet, andererseits auch Lobbyarbeit für die rechtliche Situation von Witwen macht.

Zusätzlich nimmt sich die Organisation vor allem HIV/Aids-betroffener, ihrer Familienangehöriger sowie Waisen an. Viele von ihnen lungern in den Slums von Lubaga herum, vernachlässigt, schon als Kinder Mütter. Zudem unterstützt die Organisation Grossmütter, welche die Enkel allein durchbringen müssen.

Ziele: Sicherung der Rechtssituation von Witwen und Waisen nach dem Tod des Ehemannes/Vaters.

Unterziele

  • Dokumentation der Lebenssituation der Frauen im Slum
  • Frauen sind an Entscheidungen in Bezug auf Boden- und Hausbesitz beteiligt
  • Die Frauen wissen, wohin sie sich für juristische Unterstützung wenden können, wenn ihre Männer sterben und man versucht, sie zu vertreiben oder wenn sie deshalb Opfer tätlicher Gewalt werden.
  • Die Frauen können sich für andere Frauen wehren, wenn deren Rechte verletzt werden.

Methoden und Aktivitäten: Frauen werden zu Schiedsrichterinnen ausgebildet.

Durch ein intensives Training (6x5 Tage) werden Frauen durch Juristinnen geschult, damit sie für ihre Rechte eintreten können. Sie werden zu sog. Community Paralegals ausgebildet, deren Aufgabe es ist:

  • Verbreitung und Information zu Menschen- und Besitzrechten
  • Beteiligung an und Interpretation von Prozesse; sie sind Schiedsrichterinnen, wenn es um Streitigkeiten um Haus und Boden geht und beraten die Bevölkerung über die Schritte, welche in der fraglichen Situation vorzunehmen sind.
  • Sie sind Anlaufstellen bei Menschenrechtsverletzungen.
  • Sie fungieren als Konflikttransformatorinnnen.
  • Sie leisten Voruntersuchungen für die Fälle und übergeben die Unterlagen wo nötig an Anwälte und andere Instanzen, welche sich mit der Sache befassen.
  • Sie machen Lobbying und Advocacy.
  • Sie helfen den Mitgliedern der Gemeinde, die Unterlagen für das Gericht vorzubereiten, insbesondere für Analphabetinnen und Arme.
  • Sie sind daran beteiligt, Informationen über bestehende Situationen von Missbräuchen oder von Gefahr von Missbräuchen  zu sammeln.

Projekt Lungujja