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Medienmitteilung 2011: Aidsprävention und Sexualaufklärung retten Leben
Press release

Medienmitteilung 2011: Aidsprävention und Sexualaufklärung retten Leben

aidsfocus.ch,Bern, 7. April 2011 - Jugendfreundliche Dienstleistungen, die Sexualaufklärung, HIV-Prävention, Verhütung und Beratung miteinander verknüpfen, sind im Kampf gegen Aids zentral. Anlässlich der Fachtagung von aidsfocus.ch fordern Schweizer Entwicklungsorganisationen: Die Schweiz soll sich auch finanziell für die internationale Aids- und Gesundheitszusammenarbeit stärker engagieren.

Fast die Hälfte der Menschen weltweit, die sich neu mit dem HIV-Virus infizieren, sind Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren. Jedes vierte Mädchen in Afrika wird bereits als Teenager zum ersten Mal Mutter. Schwangerschaft und Geburt gehören zu den Haupttodesursachen für Mädchen im Teenageralter.

Beatrice Savadye, eine 24 jährige Frau aus Simbabwe, erzählte an der heutigen aidsfocus Fachtagung von Jugendlichen, die in Familienplanungkliniken stigmatisiert und diskriminiert werden. Junge Mädchen und Burschen sollten sich nicht für Verhütung und Schwangerschaft interessieren. Eine HIV-positive junge Mutter sollte gar nicht schwanger werden oder sich zu Verhütung informieren. Beatrice Savadye fordert, dass Angebote für junge Menschen geschaffen werden, die sexuelle Gesundheit mit HIV verknüpfen.

Fehlende Sexualaufklärung
Was für uns selbstverständlich ist, fehlt jungen Menschen in Entwicklungsländern: Sexualaufklärung und Zugang zu Verhütungsmitteln und Aidsprävention. Auch Dr. Venkatraman Chandra-Mouli von der Weltgesundheitsorganisation WHO betont die Notwendigkeit, vermehrt auf die Gesundheits- und Informationsbedürfnisse von Jugendlichen einzugehen. „Die Unterstützung der WHO zur Zusammenarbeit von nationalen Programmen zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und zu HIV hat zu Win-Win-Situationen geführt sowohl für die Programme wie für die Jugendlichen“.

An der Fachtagung von aidsfocus.ch diskutierten VertreterInnen schweizerischer Hilfswerke, internationaler Organisationen und der DEZA über die gesundheitlichen Gefahren für Jugendliche in Entwicklungsländern und über mögliche Strategien. Es braucht nicht nur gute Programme, die sexuelle und reproduktive Gesundheit besser mit Projekten zur Aidsbekämpfung verknüpfen, sondern auch Geld, um diese umzusetzen.

Bescheidene Beiträge der Schweiz
Die Schweiz investierte 2009 gerade nur 2 Prozent der gesamten Entwicklungszusammenarbeit in Interventionen zur Prävention und Behandlung von HIV und zur Unterstützung von Menschen, die mit HIV leben. (Für reproduktive Gesundheit liegen keine Daten vor). Auch die Schweiz muss international mehr tun zur Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und im Kampf gegen Aids, um nachhaltig zur Gesundheit der kommenden Generationen beizutragen, fordert aidsfocus.ch zum Weltgesundheitstag 2011. (Medienmitteilung von aidsfocus.ch)


Kontaktadresse für weitere Informationen

Helena Zweifel, Koordinatorin aidsfocus.ch und Geschäftsführerin Medicus Mundi Schweiz
Tel. 061 383 18 10 oder 079 383 23 68 hzweifel@medicusmundi.ch

Dokumentation der Tagung: Conference 2011: HIV, Sexuality and youth. Linking HIV and sexual and reproductive health and rights

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