Im Fokus: HIV/Aids in Myanmar
Myanmar (auch Burma genannt) ist weit davon entfernt, allen HIV/Aids PatientInnen den nötigen Zugang zur Behandlung zu gewährleisten. Burma hat nach Kambodscha und Thailand die dritthöchste HIV-Rate in Asien. Im Jahr 2011 lag die HIV-Behandlungsrate (ART) bei 44% und die 12-Monats-„Rückhalterate“ nach der HIV-Behandlung betrug 87%. Das Gesundheitsministerium begann im Jahr 1985 das HIV / Aids Monitoring. 1988 wurden die ersten HIV-Fälle gemeldet und die ersten AIDS-PatientInnen wurden 1991 registriert.
Die HIV-Epidemie in Myanmar konzentriert sich hauptsächlich auf die Bevölkerung, die einem hohen Risiko ausgesetzt ist, insbesondere auf Sexarbeiterinnen und deren Kunden, Männer, die Sex mit Männern haben, und Personen, die Drogen injizieren. Sexarbeit in Myanmar ist seit dem Prostitutionsgesetz im Jahre 1949 verboten, weshalb die Präventionsarbeit, insbesondere die HIV/Aids Aufklärung und Kondomnutzung im Bordellmilieu extrem erschwert ist.
Die deutliche Unterfinanzierung des Gesundheitssystems und der öffentlichen Gesundheit vor allem aufgrund der Militärjunta, die das politische Leben des Landes von 1962 bis 2011 kontrolliert hatte, schränkte die Eindämmung der Epidemie stark ein. Die regierende Junta hatte die Aktivitäten der internationalen Organisationen, einschließlich der Vereinten Nationen (UN) stark begrenzt. Die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Gesundheitsakteuren hat sich dank der politischen Öffnung nun etwas verbessert.
Trotz allem konnte die HIV-Prävalenz in Myanmar von 0,9% im Jahr 2000 auf geschätzte 0,6% im Jahr 2013 der Allgemeinbevölkerung über 15 Jahren gesenkt werden.
Myanmar steht vor grossen Herausforderungen. Sollte das Land die für 2016 gesetzten Ziele erreichen, dann muss einerseits der Mangel an Gesundheitspersonal im öffentlichen Sektor behoben und die grossen Lücken im Zugang zu Dienstleistungen verbessert werden. Die HIV-Behandlungsrate muss massgeblich erhöht werden, denn zurzeit werden nur etwa 1 von 3 der betroffenen Menschen erreicht. Myanmar hat sich zum Ziel gesetzt, Aids bis 2030 zu beenden und bestätigte am 17. Oktober die nationale HIV Finanzierung um 5 Millionen US-Dollar zu erhöhen.
Referenzen:
Myanmar confirms increasing domestic HIV funding by US$ 5 million
17 October 2014
Global AIDS Response Progress Report – Myanmar - National AIDS Programme
Myanmar, 31.03.2014
Combat HIV/Aids, malaria and other diseases - Where we are?
Myanmar has done well to stabilize the HIV/Aids epidemic and the prevalence among the general population (15-49 years old) is below 1 percent. The major challenge is to scale up HIV treatment.
Burma's homosexuality law 'undermining HIV and Aids fight'
Myanmar, 21 March 2014
A law criminalising "unnatural" sex is reinforcing the stigma that leaves gay men in Burma hidden, silenced and shamed, hindering efforts to contain HIV/Aids, claim experts and activists.
HIV, AIDS in Myanmar key focus for Aung San Suu Kyi, though there's still 'a long way to go'
In 2012, Ms Suu Kyi was named as UNAIDS Goodwill Ambassador.
Published: March 31, 2009
The most heart-breaking moment for doctors and nurses treating people with H.I.V./AIDS in Myanmar is the arrival of a new patient. Running short of funds and medications, clinics have started turning dying people away.
MSF setzt in Myanmar erstmals eine Tablette gegen HIV-bedingte Blindheit ein
Myanmar, 23.07.2014
An der 20. Welt-Aids-Konferenz im australischen Melbourne verkündete Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF), in Myanmar erstmals Patienten oral gegen Zytomegalievirus-Retinitis (CMV-Retinitis) behandelt zu haben.
MYANMAR: Closing the HIV/AIDS “treatment gap”
YANGON, 12 October 2012
Health workers in Myanmar are confident that efforts to narrow the country’s huge gap between access to, and need for, life-saving medicines to treat HIV/AIDS are back on track after the Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria invited the country to apply for additional funding.