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07.02.2011

DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

  1. Februar 2011


Lieber Leserin, lieber Leser,

Die Anerkennung der Menschenrechte im Kontext von HIV und Aids, einschliesslich dem Recht von Männern die Sex mit Männern (MSM) haben, Lesben, Bisexuellen, Transgender etc. auf Gesundheit und ein selbstbestimmtes Leben war ein zentrales Thema der Weltaidskonferenz 2010 in Wien. Erschreckende Nachrichten erreichen uns aus Uganda: David Kato, einer der führenden Aktivisten für die Gleichberechtigung Homosexueller in Uganda, ist am 26. Januar 2011 in seinem Haus in der Hauptstadt Kampala ermordet worden. Im ganzen Land trauern Frauen und Männern, Lesben, Schwule, Heterosexuelle, Bisexuelle und Transgender um ihren Freund, Kollegen und Menschenrechtsaktivisten.

Die Vermutung, dass David Kato wegen seiner sexuellen Orientierung ermordet worden war, verunsichert zahlreiche Menschen in Uganda. Wie in vielen afrikanischen Staaten sind homosexuelle Beziehungen in Uganda illegal. Wer offen schwul oder lesbisch ist, hat Diskriminierung und Gewalt zu fürchten. David hatte Morddrohungen erhalten nachdem sein Bild im ugandischen Boulevardblatt „Rolling Stone“ auf der Titelseite abgedruckt worden war, welches den Tod von Homosexuellen forderte.

David Kato hatte im vergangen Jahr erfolgreich Einspruch gegen einen international kritisierten Gesetzentwurf eingelegt, der unter anderem die Todesstrafe für sexuell aktive HIV-positive Homosexuelle vorsah. Auch AidsaktivistInnen haben den Gesetzesentwurf verurteilt, da dies Männer die Sex mit Männer haben noch mehr in den Untergrund treiben würde, weg von HIV-Prävention, Behandlung und Pflege. Selbst gemäss der ugandischen Regierung gehören MSM zur Bevölkerungsgruppe „mit dem grössten Risiko“.

Sexual Minorities Uganda und die ugandische Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender und Intersex Community fordern von der Polizei und der ugandischen Regierung, die Umstände von Davids Tod seriös aufzuklären. Sie rufen alle religiösen Führer, Politiker und Medienhäuser auf, damit aufzuhören, sexuelle Minoritäten in Uganda zu dämonisieren, da dies eine Klima der Gewalt gegen homosexuelle Menschen schaffen würde.

Auch aidsfocus.ch ist schockiert über den Mord und die Tatsache, dass heute noch Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und bedroht werden. aidsfocus.ch teilt die Besorgnis, dass durch Diskriminierung insbes. Menschen, die mit HIV leben oder davon betroffen sind, noch stärker ausgegrenzt werden, und so die Aidsepidemie weiter vorangetrieben wird.

Wie kann und soll aidsfocus.ch sich engagieren? An der Fachtagung von aidsfocus.ch im April 2010 war die Diskriminierung homosexueller Menschen in Uganda andiskutiert worden. Offen blieb jedoch, wie wir uns diesbezüglich engagieren. Reicht es, wenn wir uns mit und über unsere Partner im globalen Süden für Toleranz und Mitgefühl einsetzen und lokale Organisationen in ihrem Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen unterstützen? Was meinen Sie dazu? Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen.

Helena Zweifel Geschäftsführerin Medicus Mundi Schweiz Koordinatorin aidsfocus.ch


IM FOKUS


HOMOSEXUELLER AKTIVIST IN UGANDA ERMORDET
  1. Januar 2011 - David Kato, einer der führenden Kämpfer für die Gleichberechtigung Homosexueller in Uganda, ist in seinem Haus in der Hauptstadt Kampala ermordet worden. Die Polizeit geht von einem Raubmord aus. Kato hatte erfolgreich Einspruch gegen einen international kritisierten Gesetzentwurf eingelegt, der unter anderem die Todesstrafe für sexuell aktive HIV-positive Homosexuelle vorsah. Er klagte auch gegen das ugandische Boulevardblatt «Rolling Stone», das Ende vergangenen Jahres die Bilder bekennender oder angeblicher Homosexueller mit Namen und Adresse unter der Schlagzeile „Hängt sie auf“ veröffentlicht hatte. Katos Bild war damals prominent auf der Titelseite abgedruckt worden.

http://www.nzz.ch


BRUTAL MURDER OF GAY UGANDAN HUMAN RIGHTS DEFENDER, DAVID KATO

Kampala, 26 January 2011 - Sexual Minorities Uganda (SMUG) and the entire Ugandan Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, and Intersex Community stands together to condemn the killing of David Kato and call for the Ugandan Government, Civil Society, and Local Communities to protect sexual minorities across Uganda. David has been receiving death threats since his face was put on the front page of Rolling Stone Magazine, which called for his death and the death of all homosexuals.

http://www.sexualminoritiesuganda.org


INTERNATIONAL HIV/AIDS ALLIANCE: TAKE ACTION FOR THE PROTECTION OF SEXUAL MINORITIES IN UGANDA

On 26 January 2011, David Kato, a human rights activist from Uganda and member of Sexual Minorities Uganda (SMUG) was bludgeoned to death. The HIV/AIDS Alliances calls for action for the protection of the LGBT community in Uganda: Write to the Ugandan authorities calling on them to set a prompt and impartial investigation on David Kato’s killing, publicly condemn the killing and reject any manifestation of hatred against the LGBT community. Express your solidarity with the LGBT community in Uganda by sending a statement of remembrance and solidarity.

http://www.aidsalliance.org


HIV INFECTION AMONG MEN WHO HAVE SEX WITH MEN IN KAMPALA, UGANDA

In Kampala, Uganda, men who have sex with men who have suffered homophobic violence or abuse are five times more likely to be HIV-positive than other men. Just under 40% of men had ever been physically abused, four out of ten had been blackmailed at some point, and a quarter had been forced to have sex. Men who have experienced homophobic violence or abuse are five times as likely to have HIV as others. Owing to the hostile social environment, men who have sex with men can be difficult to reach. (2010)

http://www.aidsmap.com


INFORMATIONEN AUS DER SCHWEIZEREISCHEN COMMUNITY OF PRACTICE


AIDSFOCUS.CH CONFERENCE 2011: HIV, SEXUALITY AND YOUTH - LINKING HIV AND SRHR

aidsfocus.ch führt zur Notwendigkeit, HIV-Prävention und –Behandlung mit reproduktiver und sexueller Gesundheit und Rechte zu verknüpfen am 7. April 2011 in Bern eine Fachtagung durch. Von den Debatten auf dem internationalen Parkett ausgehend und gewürzt mit Erfahrungen von Partnerorganisationen im Süden und Osten werden die TeilnehmerInnen der Fachtagung von aidsfocus.ch am 7. April 2011 Chancen und Herausforderungen einer vermehrten Verknüpfung von sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte mit HIV und Aids diskutieren. Information, Programm und Anmeldung:

http://www.aidsfocus.ch


ERFOLGREICHE INTERVENTIONEN IM KAMPF GEGEN AIDS

"Heute kann sich niemand mehr mit ungeschütztem Sex brüsten. So jemand würde ausgelacht, es wäre eindeutig nicht mehr cool, wie das früher durchaus der Fall war. Wir stellen auch fest, dass die Nachfrage nach Kondomen gestiegen ist – das Verteilen von Kondomen gehört ja auch zu unseren Aktivitäten. Aber auch in den Familien haben Veränderungen statt gefunden, indem den einzelnen Familienmitgliedern klar geworden ist, dass sie ihr Leben schützen müssen." Auszug aus dem Interview mit Farai Mahaso, Koordinator der Batanai HIV/AIDS-Organisation, Partner von FEPA. (Oktober 2010)

http://www.fepafrika.ch


KWA WAZEE: “CASH TRANSFER PLUS"

The Kwa Wazee project "Cash transfer and psychosocial support for older people and their grandchildren" in Nshamba (Tanzania) gives evidence that cash transfer (as financial capital) has the potential to build human capital and social capital. While “human capital” designates the ability of people to be productive, i.e. to acquire skills, knowledge and physical and other capabilities, the core idea of the concept of “social capital” is that if the amount of human interaction increases, people are more likely to help one another and to start identifying and defending their rights. (2010)

http://www.kwawazee.ch
http://www.aidsfocus.ch


L'HISTOIRE DE CHRISTO GREYLING / THE STORY OF CHRISTO GREYLING

In diesem französisch/englisch-sprachigen Youtube-Kurzfilm (05:20 min) erzählt Christo Greyling, der HIV/AIDS-Direktor von World Vision International, von seinem persönlichen Bezug zum Thema. Christo Greyling, selbst HIV-positiv, hat an der Fachtagung von aidsfocus.ch zu „Culture and Condoms“ mit einen Beitrag zur Sensiblisierung und Ausbildung von religiösen Würdenträgern in Sache HIV und Aids mitgewirkt. (2010)

http://www.youtube.com


MSF: DER KAMPF GEGEN DIE DOPPEL-EPIDEMIE MUSS DRINGEND INTENSIVIERT WERDEN

MSF arbeitet seit 2008 in Swasiland und verfolgt gegenwärtig eine Strategie der dezentralen Behandlung von HIV/Aids und Tuberkulose. Swasiland hält einen traurigen Rekord in der globalen HIV/Aids-Statistik. 26 Prozent der Erwachsenen haben sich mit dem Virus angesteckt. Wie in den anderen Ländern im südlichen Afrika herrscht in Swasiland zusätzlich eine Tuberkulose-Epidemie; die häufigste Todesursache im Land. Hinzu kommt, dass der Erreger immer häufiger behandlungsresistent ist, und die Behandlung der Krankheit dadurch immer schwieriger wird. Interview mit Aymeric Péguillan, Einsatzleiter von MSF in Swasiland. (2010)

http://www.msf.ch

--------------------------------------------------------------- INFORMATIONEN AUS ALLER WELT


AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS: DER GLOBALE FONDS WIRD WEGEN TRANSPARENZ ABGESTRAFT

Tübingen, 27. Januar 2011 – „In den letzten Tagen wurden Informationen verfälscht wiedergegeben über Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Geldern des Globalen Fonds. Richtig ist, dass es im vergangenen Jahr Vorfälle bei vier Empfängerländern von Geldern des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria gab, die durch die Kontrollmechanismen des Globalen Fonds entdeckt und offen gelegt wurden“, so Sylvia Urban, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS. „Wir verurteilen das Vorgehen der Empfänger in Mali, Djibouti, Mauretanien und Sambia und unterstützen die Maßnahmen des Globalen Fonds“.

http://www.aids-kampagne.de


HIV/AIDS: TOP 10 FOR 2010

Nairobi, 29 December 2010 - This has been an exciting year for the fight against HIV, with dramatic developments in biomedical HIV prevention and a record five million people receiving life-prolonging treatment. It has also been a year fraught with funding difficulties and the continued discrimination against people living with HIV/AIDS and other marginalized groups. Here are the picks from PlusNews coverage: Microbicide breakthrough; ARVs for prevention; Two-hour TB test; Treatment 2.0; Patent pool's first licence; Easier travel; Universal Access; Funding crisis; Anti-MSM sentiment; Threats to India's generics industry. (PlusNews)

http://www.plusnews.org


ZAMBIA: HOW TO MAKE BROAD ARV ACCESS WORK

Zambia is a poor country with a severe shortage of health workers, but it is closer to achieving universal access to antiretroviral treatment by the end of 2010 than many of its equally resource-limited neighbours. About 78 percent of Zambians eligible for antiretroviral (ARV) drugs were receiving them by mid-2010 - just 2 percent shy of the universal access target of 80 percent ARV coverage. In terms of the new WHO guidelines, Zambia reached 64 percent treatment coverage by the end of 2009, ranking it fourth on the continent for ARV access after Rwanda, Botswana and Namibia. (PlusNews 2010)

http://www.plusnews.org


KENYA: HIV PREVENTION FOR MARRIED ADOLESCENTS

Doris Chebet has never had a say in her life; married off at 14, she has always taken orders, first from her own family, and now from her husband's. Chebet, now 18, fell pregnant at 15. "Married adolescents are at greater risk of HIV infection because many of them are not only naïve but face sexual violence; many are in polygamous unions and they are never able to negotiate safe sex, because they don't have the skills to do it and... are married to people who are much older than they are, which prohibits partner communication," said Pamela Odolo, a programme officer at the AIDS, Population and Health Integrated Assistance. (PlusNews)

http://www.irinnews.org


ONE LITTLE WHEEL: OVERLAND FROM UK TO THAILAND

January 2010 - Two young women are aiming to travel by bike from England to Thailand. They want to GATHER ‘VOICES’ – opinions from young people saying why they think HIV/AIDS continues to devastate lives. The VOICES project is an oral history project that visits schools, or groups of young people who have an opinion to share regarding the global HIV/AIDS pandemic. They also want to raise money for the support of the Camillian Social Centre in Rayong Thailand and Food Chain providing nutritional support to chronically ill people living with HIV/AIDS in London.

http://onelittlewheel.com


NEUE RESSOURCEN


SRH AND HIV LINKAGES RESOURCE PACK

This resource pack aims to build a common understanding of sexual and reproductive health (SRH) and HIV linkages and provide an overview of the current status of SRH and HIV linkages among key partners. It contains useful resources for organizations advocating for this issue. These materials are generic products of the Interagency Working Group on SRH & HIV Linkages and are designed to suit a variety of audiences and purposes. As the SRH and HIV linkages agenda is a dynamic field, this pack is a living document that is meant to be modified and adapted to respond to changing needs. (2010)

http://www.srhhivlinkages.org


SEXUAL BEHAVIOUR DOES NOT REFLECT HIV-1 PREVALENCE DIFFERENCES: A COMPARISON STUDY OF ZIMBABWE AND TANZANIA

Zimbabwean women reported significantly less risky sexual behaviour than their counterparts in Tanzania, despite being almost four times more likely to be HIV-infected, a comparative study has found. In the Journal of the International AIDS Society, the researchers described the “unexpected phenomenon” revealed by the data gathered on the women’s sexual behaviour. On virtually every indicator, the Tanzanian women reported more risky behaviour from having had a casual sexual partner in the last 12 months to early sexual debut to being in a polygamous relationship. (2020)

http://www.plusnews.org
http://www.jiasociety.org


‘A BETTER FUTURE’: NEW EVIDENCE SHOWS TRIPLE ANTIRETROVIRAL DRUGS CAN SIGNIFICANTLY REDUCE MOTHER-TO-CHILD TRANSMISSION OF HIV
  1. January 2011 - The Lancet Infectious Diseases published evidence from a World Health Organization-led study. The study showed that giving pregnant women living with HIV a combination of three antiretroviral (ARV) drugs from the last trimester, through delivery and six months of breastfeeding can reduce the risk of their babies being infected with HIV by more than 40%. The study, named Kesho Bora which means ‘a better future’ in Swahili, was conducted between June 2005 and August 2008 in five sites in Burkina Faso, Kenya and South Africa. (UNAIDS)

http://www.unaids.org


UNAIDS REPORT ON THE GLOBAL AIDS EPIDEMIC 2010

Based on the latest data from 182 countries, this global reference book provides comprehensive analysis on the AIDS epidemic and response. The UNAIDS report 2010 shows that the AIDS epidemic has been halted and world is beginning to reverse the spread of HIV. New HIV infections have fallen by nearly 20% in the last 10 years, AIDS-related deaths are down by nearly 20% in the last five years, and the total number of people living with HIV is stabilizing. (2010)

http://www.unaids.org


GLOBAL HEALTH GOVERNANCE SPECIAL ISSUE ON THE GLOBAL AIDS RESPONSE

Innovations in governance are among the signature achievements of the AIDS response and these innovations have transformed the lives of people living with and affected by HIV. This is one of several key points covered in a compilation co-guest-edited by UNAIDS Executive Director, Michel Sidibé, published on 20 December in a special issue of Global Health Governance. The overview paper, “People, Passion & Politics: Looking Back and Moving Forward in the Governance of the AIDS Response”, presents a seven-point AIDS governance action agenda. (2010)

http://ghgj.org


aidsfocus.ch, die schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit ist ein Projekt von Medicus Mundi Schweiz. Mit der Bereitstellung von Informationen und einer Plattform für den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Lernen unterstützt aidsfocus.ch die schweizerischen Akteure im Bereich HIV/Aids und Internationale Zusammenarbeit. aidsfocus.ch wird finanziell unterstützt von den 30 Partnerorganisationen und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Partner von aidsfocus.ch sind: Afro-European Medical and Research Network, Aids-Hilfe Schweiz, Aids & Kind, Caritas Schweiz, cinfo, CO-OPERAID, Déclaration de Berne, Fastenopfer, Fédération Genevoise de Coopération, FEPA, Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern, HEKS, IAMANEH Schweiz, Interteam, Kindernothilfe Schweiz, Kwa Wazee, medico international schweiz, mediCuba, missio, mission21, SolidarMed, Schweizer MIVA, Schweizerisches Rotes Kreuz, Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut, Stiftung Terre des hommes, Swiss Aids Care International, TearFund, terre des hommes schweiz und World Vision Schweiz.

http://www.aidsfocus.ch