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Mai 201829.05.2018 |
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DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT |
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Wir müssen die Hauptursachen beim Namen nennen! Liebe aidsfocus Leserinnen und Leser, "Vorher habe ich nie ein Kondom benutzt, und ich hatte gewaltsam Sex mit Mädchen und jungen Frauen ", sagte ein junger Mann (22) im ländlichen Lesotho. "Ich fühlte mich in diesen Momenten stark, weil ich gelernt hatte, dass Frauen auf diese Weise behandelt werden sollten", sagte er. Ein Beispiel, das zeigt, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen oft normalisiert wird und als gesellschaftliches Problem nicht anerkannt wird. Auch Lesotho ist nur ein Beispiel – in jedem einzelnen Land auf dieser Welt ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen mehr oder weniger „normal“. Am 2. Mai hielt das Netzwerk Medicus Mundi Schweiz in Bern seine Jahreskonferenz zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) ab. Wir diskutierten Ursachen und konkrete Lösungen, um GBV zu verhindern und zu minimieren. Die ReferentInnen erklärten klar, dass ein multisektorieller Ansatz zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt notwendig ist. Die #Metoo-Bewegung hat das Tabu um sexuelle Belästigung und Missbrauch in vielen Orten aufgehoben. Und trotzdem ist Gewalt in vielen Ländern weiterhin unsichtbar. Ein schlecht funktionierendes Gesundheitssystem bedeutet, dass Vergewaltigungsopfer die Last der Vergewaltigung sowohl physisch als auch psychisch selber tragen müssen. Die Angst davor, dass ihnen nicht geglaubt wird oder zu erfahren, dass das, was sie erlebt haben, keine wirkliche Vergewaltigung war, bedeutet, dass viele Überlebende nicht wissen, dass sie Zugang zur Justiz und medizinischer Versorgung haben. Wir diskutierten auch, warum auch Hilfsorganisationen nicht vor sexueller Belästigung und Ausbeutung durch ihre eigenen Mitarbeiter gefeit sind (Oxfam Skandal!). Sexuelle Ausbeutung und Missbrauch auf dem Gebiet der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit sind in Machtungleichgewichten begründet, die mit Sexismus, Rassismus und globalen Machtstrukturen zusammenhängen. Neben der Stärkung organisatorischer Strukturen müssen wir die Hauptursachen beim Namen nennen, sonst werden alle Lösungen reaktiv und oberflächlich bleiben. Achille Bapolisi unser Referent aus Bukavu, Süd Kivu ist Psychiater und erzählte an der Konferenz über die Schwierigkeiten psychosoziale Unterstützung für Vergewaltigungsopfer in Camps in Uganda zu gewähren. Lesen Sie dazu den spannenden Artikel in unsererm Thema des Monats.
Carine Weiss Projektleiterin Medicus Mundi Schweiz
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