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Medienmitteilung 2014: Sexuelle Gewalt und HIV - die doppelte Epidemie
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Medienmitteilung 2014: Sexuelle Gewalt und HIV - die doppelte Epidemie

aidsfocus.ch, Bern, 10. April 2014 - Sexuelle Gewalt ist ein Angriff auf die Menschenwürde. Sie ist folgenreich für die Gesundheit der Betroffenen und ist in Afrika einer der Ursachen für die Verbreitung von HIV. An einer Tagung in Bern haben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ländern über die Folgen sexueller Gewalt und Möglichkeiten diese zu verhindern und mit deren Folgen umzugehen, berichtet.

Sexuelle Gewalt ist die am meisten verbreitete Verletzung der Menschenrechte und bedroht das Leben von Frauen, Kindern und ganzen Familien und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Sexuelle Gewalt kurbelt in vielen Ländern Afrikas zudem die Ausbreitung des HI-Virus und der Aidsepidemie weiter an.

An der Fachtagung von aidsfocus.ch haben Schweizer Hilfswerke und die DEZA das Thema aufgegriffen und haben die Tragweite der Problematik aufgezeigt. Die Referentinnen und Referenten haben gleichzeitig auch Ansätze zur Verhinderung sexueller Gewalt und der Eindämmung der Aidsepidemie präsentiert.

In Südafrika zum Beispiel, wo alle zehn Minuten eine Frau vergewaltigt wird, ist einer von drei Vergewaltigern HIV-positiv. „Eine  traumatische Erfahrung wie Vergewaltigung ist wie eine infizierte Wunde, die nicht verheilt, es sei denn, sie werde behandelt“, erklärt Sinikiwe Biyela. Sie engagiert sich als Leiterin von LifeLine unermüdlich dafür, dass sexuelle Gewalt verhindert wird und dass Opfer sexueller Gewalt zu „Überlebenden“ werden. Unterstützt wird sie dabei von terre des hommes schweiz.

Besonders in Konfliktgebieten wie in Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik Kongo, wo sexuelle Gewalt alltäglich ist und Vergewaltigung als Waffe eingesetzt wird, sind die Herausforderungen besonders gross. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) geht in dieser Region mit einem breit angelegten psychosozialen Programm die die Ursachen und Folgen sexueller Gewalt an. In der Schweiz, weitab von Konfliktgebieten, werden die Aids-Hilfen zunehmend mit  Klientinnen aus Afrika konfrontiert, die neben ihrer HIV-Diagnose in ihrer Heimat oder auf der Flucht sexuelle Gewalt und andere traumatische Erlebnisse erfahren haben.

In Afrika wie in der Schweiz brauchen Frauen und Kinder unsere besondere Unterstützung, um sie vor sexueller Gewalt und einer HIV-Infektion zu schützen und um ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Es geht auch darum, das Tabu und die Gleichgültigkeit rund um sexuelle Gewalt und Aids zu brechen und das Thema auf der entwicklungspolitischen Agenda zu behalten.

Helena Zweifel, Koordinatorin aidsfocus.ch, Geschäftsführerin Netzwerk Medicus Mundi Schweiz, hzweifel@medicusmundi.ch, 079 385 23 68

Weitere Informationen zur Fachtagung: http://www.aidsfocus.ch/platform/conference/Symposium.2014-02-12.0432

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