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Welt-Aids-Tag 2015
Aids-Hilfe Schweiz

Welt-Aids-Tag 2015

Der 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag! Menschen auf der ganzen Welt sind dazu aufgefordert, aktiv zu werden im Kampf gegen Aids und ihre Solidarität gegenüber Menschen mit HIV zu zeigen.

HIV – Ende gut alles gut?

Zuerst die gute Nachricht: Heute bedeutet eine HIV-Infektion nicht mehr eine tödliche Bedrohung. Die Lebenserwartung für Menschen mit HIV gleicht sich immer mehr der- jenigen der Allgemeinbevölkerung an. Auch eine erfüllte Sexualität ist möglich und einem Kinderwunsch steht nichts mehr im Wege. Über 80% der HIV-positiven Menschen sind im Arbeitsalltag integriert.

Dank den medizinischen Fortschritten konnten Menschen mit HIV und Aids ihre Lebensperspektive zurückgewinnen.

Ein Blick zurück: Mitte der 90er-Jahre kamen wirksame HIV-Medikamente auf den Markt. Kam früher eine HIV-Infektion einem Todesurteil gleich, wurde die Krankheit ab Mitter der 90-er Jahre und dem Aufkommen der wirksamen HIV-Medikamente, immer kontrollierbarer. Was im kollektiven Gedächtnis haften blieb, sind die Schreckensbilder der 80er- Jahre. In Europa und der Schweiz hat sich die Situation aber drastisch verändert: heute stehen über 25 hochwirksame HIV-Wirkstoffe zur Verfügung. Dank den medizinischen Fortschritten konnten Menschen mit HIV und AIDS ihre Lebensperspektive zurückgewinnen.

Doch in ärmeren Regionen unserer Welt ist HIV/Aids immer noch eine nicht kontrollierbare Epidemie, die Familien und Menschen ins Elend stürzt.

Betroffene weiterhin stigmatisiert

Was wie eine Erfolgsgeschichte aussieht, hat auch seine Schattenseiten. Noch immer ziehen sich Freunde und Partnerinnen und Partner von Betroffenen zurück, wenn sie von deren HIV-Infektion erfahren. Von einer Normalisierung sind wir immer noch weit entfernt. Obwohl die meisten HIV-positiven Menschen unter Therapie nicht mehr infektiös sind, verhindern Angst und Vorurteile einen schuldfreien und befreiten Umgang im Alltag und mit der Sexualität.

Obwohl die meisten HIV-positiven Menschen unter Therapie nicht mehr infektiös sind, verhindern Angst und Vorurteile einen schuldfreien und befreiten Umgang im Alltag und mit der Sexualität.

Auch ausserhalb von Beziehungen sind mit der Infektion lebende  Menschen noch immer von missbräuchlichen Kündigungen, Mobbing am Arbeitsplatz und Versicherungsausschluss bedroht. Reisen ins Ausland können auch heute noch zu einem Spiessrutenlauf werden. Ein realistischer Umgang mit der chronischen Krankheit wird uns erst gelingen, wenn Betroffene angstfrei über ihre Infektion sprechen können.

HIV darf nicht verharmlost werden!

Eine Infektion mit dem HI-Virus ist eine schwere chronische Krankheit, die ein komplexes Behandlungsregime benötigt und einen Menschen sein Leben lang von der Behandlung abhängig macht. Eine Heilung ist weiterhin nicht in Sicht. Für Betroffene und ihre Ange- hörigen ist die Infektion eine Belastung. Zudem stört die Diagnose HIV das Intimste, was Menschen erfahren können: Liebe, Beziehungen und die Sexualität.

Die Entwicklung in der Schweiz

Heute leben knapp 25‘000 Menschen mit HIV in der Schweiz. Die Zahlen der Neu- infektionen sind stabil auf einem hohen Niveau. Pro Jahr stecken sich rund 550 Menschen neu mit dem HI-Virus an. Die Gesamtzahl der durch HIV/Aids verursachten Todesfälle nimmt von Jahr zu Jahr ab und liegt unter 10 Fällen pro Jahr. Diese hoffnungsvollen Zahlen bestärken uns in unserer Arbeit. Zahl ein Schicksal.

30 Jahre Aids-Hilfe Schweiz

Die Aids-Hilfe Schweiz AHS ist seit 1985 aktiv. 2015 feiert sie ihr 30 jähriges Jubiläum.

Weiter Informationen dazu unter:

30 Jahre Aids-Hilfe Schweiz und in der Swiss Aids News 2/2015 Zurück in die Zukunft
30 Jahre Aids-Hilfe Schweiz
(PDF)