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02.10.2009

DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT


Liebe Leserin, lieber Leser,

Chronische Krankheiten erreichen ‚epidemische’ Proportionen, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Chronische Krankheiten, insbes. Herz-Kreislauf-Erkrankung, Diabetes oder Krebs, töten zweimal so viele Menschen weltweit jedes Jahr wie die Infektionskrankheiten HIV, Tuberkulose oder Malaria zusammen.

Dennoch liegt die öffentliche und politische Aufmerksamkeit auf HIV und Aids und anderen ansteckenden Krankheiten, wohin auch die meisten Gelder fliessen, kritisieren die WHO und andere.

Dieses gegeneinander Aufwiegeln von Krankheiten nervt, bringt nichts. Auch HIV ist dank der Erfolge antiretroviraler Therapien zu einer chronischen Krankheit geworden. HIV wie andere chronische Krankheiten erfordern eine fortgesetzte Behandlung und Pflege und setzen hohe Anforderungen an die geschwächten Gesundheitssysteme weltweit.

Das Frage, sollen AidspatientInnen gegenüber andern chronisch Kranken bevorzugt behandelt werden ist ethisch sehr komplex. Einerseits kann ‚Aids-Ausnahmebehandlung’ die Stigmatisierung HIV-positiver Menschen verschärfen. Andererseits ist sie notwendig, da die ausserordentlichen Implikationen von HIV auf die öffentliche Gesundheit und die gesamte Gesellschaft nicht ignoriert werden können. Zudem kann Nicht- oder Falschbehandlung zur weiteren Ausbreitung der Epidemie und deren Konsequenzen führen. Es gibt keine einfache Antwort.

Aber gerade in den Ländern des Südens kann von den Erfahrungen und Herausforderungen einer regelmässigen und fortgesetzten Behandlung der HIV-Therapie gelernt werden. „Chronic Disease Managment. Erfahrungen aus der HIV/Aids Epidemie“ ist das Thema, welches Jochen Ehmer, SolidarMed, am Symposium der schweizerischen Gesundheitszusammenarbeit vom 10. November 2009 in Basel zu chronischen Krankheiten in Entwicklungs- und Schwellenländern diskutieren wird. Sie sind herzlich dazu eingeladen.

Helena Zweifel Koordinatorin aidsfocus.ch


IM FOKUS


10.11.2009 | CHRONISCHE KRANKHEITEN IN ENTWICKLUNGS- UND SCHWELLENLÄNDERN

Basel | Chronische Krankheiten haben die Todesraten der Infektionskrankheiten auf allen Kontinenten ausser im südlichen Afrika überholt. Das Symposium von Medicus Mundi Schweiz (MMS) greift das Thema auf. Denn sie können nicht mehr als ausschliessliches Problem der reichen Länder angesehen werden, sie sind zur häufigsten Todesursache weltweit geworden.

In Asien, Lateinamerika, den Transitionsländern Europas sowie im urbanen Afrika sind die chronischen Krankheiten bereits die häufigste Todesursache. Es sind immer mehr junge Menschen davon betroffen – auch Kinder, die als Folge von Mangelernährung und Bewegungsmangel unter verschiedenen, chronischen Folgekrankheiten leiden.

Dass die chronischen Krankheiten in den Entwicklungs- und Schwellenändern noch nicht die nötige Aufmerksamkeit erfahren haben, mag einen historisch-psychologischen Grund haben: Übertragbare Krankheiten sind in der kollektiven Erinnerung als schicksalhaft, die ganze Gesellschaft betreffende Krankheiten verankert. Was alle betrifft, erhöht das Mitgefühl mit dem Schicksal der Kranken und lädt zu solidarischem Handeln ein.

Nicht nur die betroffenen Länder sondern auch die internationale Gesundheitspolitik und die in der Gesundheitszusammenarbeit tätigen Nichtregierungsorganisationen stehen vor grossen Herausforderungen. Grund genug das Thema mit Fachleuten aus nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen, aus der Verwaltung und der Forschung sowie mit Vertreterinnen und Vertretern internationaler Organisationen zu debattieren, Erfahrungen auszutauschen und Lösungsansätze kennen zu lernen.

Information und Anmeldung:

http://www.medicusmundi.ch


KURZINFORMATIONEN AUS DER SCHWEIZERISCHEN COMMUNITY OF PRACTICE


AIDSFOCUS.CH JAHRESVERSAMMLUNG 2009, 1. DEZEMBER 2009

Bern | Die Jahresversammlung ist ein wichtiger Ort des Austausches von Informationen und Erfahrungen. Neben der Verabschiedung des Jahresberichts und der Jahresrechnung gibt auch Raum für den Informations- und Erfahrungsaustausch. Im inhaltlichen Teil werden lösungsorientierte Ansätze diskutiert. Einladung mit Traktandenliste folgt.

http://www.aidsfocus.ch


MSF: MAKE IT HAPPEN CAMPAIGN – HELP PUSH FOR THE POOL

Geneva, 30 September 2009 - The cost of HIV medicines is rising all the time, meaning that many people with HIV will not be able to afford life-saving medicines. Unless…… There is a way to produce new drugs at affordable prices: The UNITAID patent pool for HIV medicines could change this. Join MSF in pushing drug companies to put their patents in the pool. This way drug companies share their drug patents with the pool, so they still get their royalties ….but at the same time other companies can get hold of these patents to make cheaper drugs.

http://www.msf.org


HIV-MEDIKAMENTE ONLINE BESTELLEN UND SO HIV-PATIENTEN IN AFRIKA HELFEN

Mit der Bestellung der Medikamente über die Apotheke zum Rebstock AG helfen HIV-Patienten in der Schweiz HIV-Patienten in Afrika. Die Apotheke zum Rebstock hat ein innovatives Projekt lanciert. Dafür arbeiten sie eng Prof. Ruedi Lüthy, Swiss Aids Care International zusammen: „Für jedes HIV-Medikament, das bei HIV-DIRECT.CH bezogen wird, überweisen wir den Betrag, den es braucht, damit auch eine HIV-Patientin oder ein HIV-Patient in Afrika die genau gleiche Therapie erhält wie Sie. Und dies ohne Mehrkosten für Sie und Ihre Krankenkasse“.

http://www.swissaidscare.ch
http://www.swissaidscare.ch


FEPA: LEBENSWICHTIGE UNTERSTÜTZUNG

Vor allem beim Besuch der Organisation Batanai, mit dem der fepa seit 10 Jahren verbunden ist, konnten sich eine Schweizer Delegation in Zimbabwe über die wertvolle Arbeit, die hier geleistet wird, überzeugen. Batanai ist ein Netzwerk von Menschen mit HIV/Aids. Als Selbsthilfe-Bewegung gegründet, besteht Batanai heute aus über 700 Selbsthilfegruppen von HIV/Aids-Betroffenen. Ihre Mitglieder unterstützen sich gegenseitig, übernehmen die Pflege von anderen Betroffenen im Dorf und kümmern sich um Waisenkinder. (Reisebericht aus Zimbabwe)

http://www.fepafrika.ch


MMS BULLETIN NR 113 ZU “CULTURE AND CONDOMS”

Kultur ist Teil der Lösung in der HIV-Prävention und der Unterstützung aidsbetroffener Menschen. Dies war der Tenor an der Fachtagung von aidsfocus.ch. Mehr noch: Wenn das kulturelle Verständnis fehlt und die Leute mit Botschaften von aussen mobilisiert werden sollen, greifen die internationalen HIV- und Aidsprogramme zu kurz. Der Reader zur Fachtagung “Culture and Condoms: Integrating appraoches to HIV and AIDS“ ergänzt die Präsentationen der Fachtagung mit Artikeln aus der Praxis, die Kultur in der internationalen Aidsarbeit aus den verschiedensten Perspektiven beleuchten. Bulletin Nr 113 kann online abgerufen oder bestellt werden bei info@aidsfocus.ch.

http://www.medicusmundi.ch


INFORMATIONEN AUS ALLER WELT


SOUTH AFRICA: MULTIPLE PARTNER STUDY FULL OF SURPRISES

Johannesburg, 23 September 2009 - Multiple partnerships may not be as common in South Africa as previously thought, according to a study presented at the recent AIDS Research Symposium in Johannesburg. The reason may be that men tend to inflate their partner counts. Further probing revealed that most respondents - male and female - did not think having multiple partners was acceptable, but assumed that other people did. Mixed messages in the media might be responsible for this widely held misconception. (PlusNews)

http://www.plusnews.org


NEW UN WOMEN'S AGENCY GOOD NEWS FOR "FEMINIZED" AIDS EPIDEMIC
  1. September 2009 - AIDS activists around the world have welcomed a new UN General Assembly resolution to create a single agency to promote the rights and wellbeing of women, which they say is good news for women, who are bearing the brunt of the global AIDS pandemic. "We hope the new agency will help with advocacy around women's issues, and will lead to more grass-roots support for HIV-positive women," said Marion Natukunda, project director for the grass-roots Ugandan NGO, Mamas Club. (PlusNews)

http://www.plusnews.org


UGANDA: HIV-POSITIVE PEOPLE LEARN THE VALUE OF LEAVING A WILL

Busia, 14 September 2009 - Discussing the prospect of death is taboo in many African cultures, but a new Ugandan programme is encouraging people living with HIV to secure their families' futures by leaving wills. The programme, part of the Regional Outreach Addressing AIDS project of the NGO, Family Health International, involves teaching will-writing skills, as well as giving older children the skills to manage their parents' property in the event of their death. It also has a “memory book” component, where parents are encouraged to record information, thoughts and messages for their children to read after their death. (PlusNews)

http://www.plusnews.org


SEX-EDUCATION EFFORT RAISES STORM CLOUDS

Johannesburg, 4 September 2009 - An attempt to help educators around the world develop sex-education programmes as a way to reduce unwanted pregnancies and the spread of sexually transmitted infections (STIs) among young people has become bogged down in controversy. Statements by UNESCO have defended it as an evidence-based strategy for reducing HIV infection in young people, and improving their sexual and reproductive health. (PlusNews)

http://www.plusnews.org


INDIA REJECTS ARV PATENT APPLICATIONS, SAVING "COUNTLESS LIVES"

Nairobi, 3 September 2009 - AIDS activists have praised a decision by the Indian patent office to reject patent applications for two life-prolonging antiretroviral (ARV) drugs, allowing Indian manufacturers to keep on making and exporting generic versions. "This is fantastic news that will save countless lives in the developing world - we can now continue to access these two very effective ARVs at an affordable price," James Kamau, coordinator of the Kenya Treatment Access Movement, told. Many developing countries had held off ordering generic tenofovir from Indian companies in case the patent applications were approved. (PlusNews)

http://www.plusnews.org


NEUE RESSOURCEN


AIDS - NORMALISIERUNG IM NORDEN, TRAGÖDIE IM SÜDEN?

Während HIV/ Aids in der westlichen Welt - nicht zuletzt durch die Verfügbarkeit wirksamer Medikamente - als beherrschbare chronische Erkrankung wahrgenommen wird, ist die Lage für große Teile der Weltbevölkerung dramatisch. Der Pharma-Brief Spezial 2/2009 der Buko-Pharmakampagne liefert nicht nur aktuelle Daten und Fakten zur weltweiten Ausbreitung von HIV. Er fasst auch die neusten Entwicklungen im Bereich HIV-Prävention, Therapie und Forschung zusammen. Interviews mit ExpertInnen zur Situation in Indien, Südafrika, Deutschland und der Ukraine präsentieren Informationen aus erster Hand und beschreiben anschaulich die Probleme in der Präventionsarbeit oder beim Zugang zu wirksamen Therapien. (2009)

http://www.bukopharma.de
http://www.aidsfocus.ch


INTELLECTUAL PROPERTY RIGHTS & WRONGS

This issue of South Bulletin focuses on recent developments and controversies in the intellectual property rights area. The legitimacy and usefulness of the IP system depends on the correct balance between the public interest and the private privilege given to the IP holders as an incentive for innovation. The South Bulletin discusses IP Rights and Wrongs and has articles on the row over generic drug seizures, the recent controversies at the WIPO meeting on Patent Cooperation Treaty, the TRIPS-Plus enforcement agenda, and the move towards a "global IP infrastructure." (South Bulletin: Issue 41, 22 September 2009)

http://www.southcentre.org


A HANDBOOK FOR NETWORK SUPPORT AGENTS SUPPORTING HIV PREVENTION, CARE, SUPPORT AND TREATMENT

This handbook has been produced by International HIV/AIDS Alliance Uganda to help network support agents and other community-based volunteers/providers to be more affective in disseminating standardised HIV and AIDS information at appropriate levels to their audiences. The handbook emphasises that knowledge, skills and the right attitude are needed to identify the psychosocial needs of people infected and affected by HIV and AIDS and address these needs by giving information, counselling and appropriate referrals. (2009)

http://www.aidsalliance.org


HIV/AIDS, SECURITY AND CONFLICT: NEW REALITIES, NEW RESPONSES

The report published by the AIDS, Security and Conflict Initiative (ASCI) provides new evidence and outlines recommendation for actions on the links between security, conflict, peacebuilding and HIV. It is the result of a three year research programme lead by the ASCI. The study indicates that with good policy and appropriate programmes, challenges can be overcome. It recommends 10 ways in which efforts towards peacekeeping, peacebuilding and humanitarian response can integrate HIV issues. (September 2009)

http://www.unaids.org


HIV AND AIDS REPORTER: MOBILE PHONES FOR HIV CARE AND PREVENTION

September 2009: With an estimated 2.2 billion mobile phone users in the developing world (64 percent of the global market) mobile phone technology presents a great opportunity and potential to address and positively impact the many health challenges facing resource-poor countries. The mobile phone is accessible in even the most remote areas where often clean water, medical personnel or even health facilities do not exist. A tool remarkable in its simplicity, it has already dramatically changed how societies and communities interact on a personal and professional level and the promise it offers health care is no less remarkable.

http://www.eldis.org
http://www.aidsfocus.ch


VERANSTALTUNGEN


20.10.2009 | LIVING AND WORKING IN CONTEXTS IMPACTED BY HIV / AIDS

Biel | cinfo: HIV and AIDS are a sad reality in a number of countries involved in International Cooperation (IC). It affects not only every aspect of the lives of the people concerned, but also considerably impacts the life and work of IC expatriate personnel. This seminar has the objective of working with participants so that they can better manage this challenge.

http://www.cinfo.ch


10.11.2009 | CHRONISCHE KRANKHEITEN IN ENTWICKLUNGS- UND SCHWELLENLÄNDERN

Basel | Das Symposium vom Medicus Mundi Schweiz (MMS) greift das Thema Chronische Krankheiten auf und debattiert es mit Fachleuten aus nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen, aus der Verwaltung und der Forschung sowie mit Vertreterinnen und Vertretern internationaler Organisationen.

http://www.medicusmundi.ch


01.12.2009 | AIDSFOCUS.CH JAHRESVERSAMMLUNG 2009

Bern | Neben der Verabschiedung des Jahresberichts und der Jahresrechnung gibt auch Raum für den Informations- und Erfahrungsaustausch. Einladung mit Traktandenliste folgt.

http://www.aidsfocus.ch


18.07.2010 | XVIII INTERNATIONAL AIDS CONFERENCE (AIDS 2010): RIGHTS HERE, RIGHTS NOW

Wien | The International AIDS Conference is the premier gathering for those working in the field of HIV, as well as policy makers, persons living with HIV and other individuals committed to ending the pandemic. The AIDS 2010 conference theme emphasizes the central importance of protecting and promoting human rights, including the rights of women and girls, as a prerequisite to a successful response to HIV. The right to dignity and self-determination for key affected populations, to equal access to health care and life-saving prevention and treatment programmes, and the right to evidence-based interventions driven by science, rather than politics, are all incorporated in this urgent demand for action. Vienna, 18 to 23 July 2010.

http://www.aids2010.org


aidsfocus.ch, die schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit ist ein Projekt von Medicus Mundi Schweiz. Mit der Bereitstellung von Informationen und einer Plattform für den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Lernen unterstützt aidsfocus.ch die schweizerischen Akteure im Bereich HIV/Aids und Internationale Zusammenarbeit. aidsfocus.ch wird finanziell unterstützt von den 31 Partnerorganisationen und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Partner von aidsfocus.ch sind: Afro-European Medical and Research Network, Aids-Hilfe Schweiz, Aids & Kind, Bethlehem Mission Immensee, Caritas Schweiz, cinfo, CO-OPERAID, Déclaration de Berne, Esperanza Medicines Foundation, Fastenopfer, Fédération Genevoise de Coopération, FEPA, Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern, HEKS, IAMANEH Schweiz, Interteam, Kindernothilfe Schweiz, Kwa Wazee, medico international schweiz, mediCuba, missio, mission21, SolidarMed, Schweizer MIVA, Schweizerisches Rotes Kreuz, Schweizerisches Tropeninstitut, Stiftung Terre des hommes, Swiss Aids Care International, TearFund, terre des hommes schweiz und World Vision Schweiz.

http://www.aidsfocus.c