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27.09.2012

DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

e-Bulletin von aidsfocus.ch schweizerische Fachplattform HIV/Aids und international Zusammenarbeit


28. SEPTEMBER: GLOBALER AKTIONSTAG FÜR DEN ZUGANG ZU SICHERER UND LEGALER ABTREIBUNG

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jedes Jahr werden 22 Millionen Abtreibungen unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen durchgeführt, mit der Folge, dass etwa 47’000 Frauen sterben und weitere 5 Millionen Frauen bleibende körperliche Schäden davontragen. Diese hohen Zahlen sind schockierend, mehr noch: Fast jeder dieser Todesfälle und fast jede dieser Verletzungen hätte verhindert werden können mit Sexualaufklärung, Familienplanung und Zugang zu sicheren, gesetzlich geschützten Abtreibungen und Nachversorgung bei Komplikationen.

Der globale Aktionstag für den Zugang zu sicherer und legaler Abtreibung stammt aus Lateinamerika, wo seit etwa zwanzig Jahren Frauengruppen rund um den 28. September zu Aktionen aufrufen. Sie fordern von ihren Regierungen, Abtreibungen zu ent-kriminalisieren, den Zugang zu sicherer und zahlbarer Abtreibung zu gewährleisten und Stigmatisierung und Diskriminierung von Frauen, die abgetrieben haben, zu beenden. Das Datum verweist auf den Tag der Abschaffung der Sklaverei in Brasilien. Heute wird der 28. September als Tag des „freien Bauches“ begangen und die sichere und legale Abtreibung für alle Frauen gefordert.

Frauen, die mit HIV leben, haben wie andere Frauen auch viele Gründe, eine Schwangerschaft frühzeitig abbrechen zu wollen. HIV-positive Frauen können noch zusätzliche Gründe für eine Abtreibung haben, insbesondere wenn sie keine Möglichkeit haben, sich mit antiretroviralen Medikamenten behandelnd zu lassen, um sich und das Kind gesund zu erhalten: die Angst, das Virus auf ihr Kind zu übertragen oder gesundheitlich angeschlagen nicht für ihr Kind sorgen zu können. In Strategien und Programmen zu HIV wird der Zugang zu sicherer legaler nur sehr selten erwähnt, obgleich dies eine wesentliche Komponente eines auf Menschenrechten basierenden Ansatzes zu reproduktiver Gesundheitsversorgung für Frauen ist.

Bei Programmen zur Verknüpfung von HIV mit reproduktiver Gesundheit geht es nicht um nur um den Zugang zu modernen Verhütungsmethoden, nicht-diskriminierender Behandlung und Pflege bei Schwangerschaft und Geburt und Möglichkeiten der Verhinderung der vertikalen HIV-Übertragung, sondern auch um den der Zugang zu sicherer Abtreibung. Die Forderung nach dem Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit für alle ist für aidsfocus.ch auch eine Forderung nach dem Recht auf sichere legale Abtreibung für alle Frauen.

Helena Zweifel Koordinatorin aidsfocus.ch Geschäftsführerin Medicus Mundi Schweiz


SEPTEMBER 28: GLOBAL CAMPAIGN FOR THE DECRIMINALISATION OF ABORTION
  1. September 2012 - The Women’s Global Network for Reproductive Rights (WGNRR) and networks in several countries across the world joined the September 28: Global Campaign for the Decriminalisation of Abortion. Today, SRHR networks and organisations in Poland, Tanzania, Nigeria, Malaysia, Pakistan, Nepal, and Japan are mobilising in their communities and building awareness about the impact of restrictive abortion laws, lack of adequate abortion services, and barriers to accessing those services- all of which are violations of their human rights.

WGNRR invites the international community of SRHR activists to join the September 28: Global Campaign for the Decriminalisation of Abortion by sending solidarity letters to six countries that are in need of international support. Chile, Nicaragua, El Salvador and the Dominican Republic continue to uphold the complete ban on abortion in any circumstances, even if it is necessary to save the life of the woman. Currently in Colombia 99% of abortions performed in the country remain illegal and occur in unsafe conditions. Poland already has some of the strictest abortion restrictions in Europe and continues to run the risk of instigating a complete ban on abortion in all circumstances due to increasing conservative pressure. Show your solidarity and support with local, national, regional, and international struggles for reproductive justice by signing the solidarity letters:

http://www.wgnrr.org


ACCESS TO SAFE ABORTION: BUILDING CHOICES FOR WOMEN LIVING WITH HIV

In many areas of the world where HIV prevalence is high, rates of unintended pregnancy and unsafe abortion have also been shown to be high. Of all pregnancies worldwide in 2008, 41% were reported as unintended or unplanned, and approximately 50% of these ended in abortion. In this paper, the existing evidence related to global and country-specific barriers to safe abortion for all women is explored, with an emphasis on research gaps around the right of women living with HIV to choose safe abortion services as an option for dealing with unwanted pregnancies. The main focus is on the situation for women living with HIV in Brazil, Namibia and South Africa as examples of three countries with different conditions regarding women’s access to safe legal abortions. (Journal of the International AIDS Society, 2011)

http://www.aidsfocus.ch


GOOD PRACTICE GUIDE: INTEGRATION OF HIV AND SEXUAL AND REPRODUCTIVE HEALTH AND RIGHTS

This Good Practice Guide brings together expertise from the HIV/AIDS Alliance global community, current research and other key external materials and guides programmers in the integration of HIV and Sexual and Reproductive Health and Rights (SRHR). The guide provides detailed information on 14 integrated SRH and HIV interventions, including safe abortion and post-abortion care. It provides a ‘road map’ for thinking through what is meant by good practice in integrating SRH, rights and HIV at different levels. It shares examples and lessons learned of how civil society organisations and community-based programmes have integrated components of SRH and HIV into their programmes and provides links to other useful resources. Also available in French and Spanish. (2011)

http://www.aidsalliance.org


06.11.2012 | MMS SYMPOSIUM 2012: MUTTER-KIND-GESUNDHEIT

Basel | Die Mutter-Kind-Gesundheit ist einer jener Faktoren, die für die gesellschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern entscheidend sind. Doch jährlich sterben noch rund 360'000 Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt. 7,6 Millionen Kinder sterben jedes Jahr, bevor sie den 5. Geburtstag feiern können. Das diesjährige Symposium des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz greift folgende Fragen auf: Was geschieht in der internationalen Politik, um die Situation weiter zu verbessern? Welche Strategien sind wirksam? Wie kann der Zugang für Frauen und werdende Mütter zur Gesundheitsversorgung verbessert werden? Information und Anmeldung:

http://www.medicusmundi.ch


aidsfocus.ch, die schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit ist ein Projekt von Medicus Mundi Schweiz. Mit der Bereitstellung von Informationen und einer Plattform für den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Lernen unterstützt aidsfocus.ch die schweizerischen Akteure im Bereich HIV/Aids und Internationale Zusammenarbeit. aidsfocus.ch wird finanziell unterstützt von den 28 Partnerorganisationen und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Partner von aidsfocus.ch sind: Afro-European Medical and Research Network, Aids-Hilfe Schweiz, Aids & Kind, Caritas Schweiz, CO-OPERAID, Déclaration de Berne, Fastenopfer, Fédération Genevoise de Coopération, FEPA, Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern, HEKS, IAMANEH Schweiz, Katholischer Frauenbund, Kindernothilfe Schweiz, Kwa Wazee, medico international schweiz, mediCuba, missio, mission21, SolidarMed, Schweizer MIVA, Schweizerisches Rotes Kreuz, Schweizerisches Tropeninstitut, Stiftung Terre des hommes, Swiss Aids Care International, TearFund, terre des hommes schweiz und World Vision Schweiz.