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Juni 201913.06.2019 |
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DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT |
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....nicht länger ohne uns! Liebe aidsfocus Leserinnen und Leser, Junge Menschen bringen es auf den Punkt, was schief läuft in Politik und Gesellschaft, wie kürzlich der deutsche Youtuber Rezo, der in seinem Video kurz vor der Europawahl gnadenlos mit den Versäumnissen der Politik abrechnete und es so innerhalb kürzester Zeit schaffte, dass alle über Politik reden. Ob er damit nun den Wahlausgang beeinflusst haben mag oder nicht sei dahin gestellt, (bei 14 Millionen Klicks durchaus denkbar), klar geworden ist einmal mehr: Junge Menschen haben genug von einer Politik und einer Gesellschaft, die ihre Interessen und Bedürfnisse vernachlässigt, sie wollen weitreichende Veränderungen, sie mischen sich ein, sie provozieren und sie fordern die Gesellschaft heraus. So auch der Tenor der jungen ReferentInnen an unserer Fachtagung, an der wir die sexuellen und reproduktiven Rechte junger Menschen diskutierten. Die jungen AktivistInnen brachten unmissverständlich zum Ausdruck, wie sie sich eine selbstbestimmte und gesunde Sexualität vorstellen. Wer glaubte, zu diesem Thema sei doch schon weitgehend alles gesagt, der wurde eines besseren belehrt. Dann z.B. wenn die Inderin Vithika Yadav unkonventionelle Vorschläge zur Sexualaufklärung unterbreitet und ihre mittlerweile ausgezeichnete und weltweit bekannte Internetplattform "Love Matters" vorstellt, wird deutlich, dass wir bislang in der Sexualaufklärung junger Menschen weitgehend gescheitert sind. Sexualaufklärung durch unfähiges Lehrpersonal - "My teacher didn't even dare to mention the clitoris while he explained the genitals in detail on a slide" - muss ein Ende haben, fordert auch Noemi Grütter, vom "Youth network sexual health Switzerland". Und in einem beeindruckenden Manifest proklamiert das Jugendnetzwerk was es sich unter einem zeitgemässen Ansatz vorstellt: "We young people want to be involved in the design of the sex education". Innovative Strategien - dringlich wie nie!Im Laufe der Fachtagung wird uns immer klarer, junge Menschen wollen die ältere Generation nicht mehr einfach so machen lassen, wie bisher, sie wollen neue Ansätze und sie wollen gehört werden! Mit Recht fragt daher auch Martin Leschhorn, der Direktor von MMS, in seinem Resümee zum Abschluss unserer Fachtagung: "Do we include and listen to young people within our organisations? And do we give them the resources they need?" Wir alle wissen, viel steht auf dem Spiel: Die Verweigerung sexueller und reproduktiver Rechte ist nicht nur - trotz jahrzehntelangem Kampf - eine Gefahr für unsere Demokratien (Trump lässt grüssen), sondern vor allem für eine weltweit heranwachsende junge Generation zwischen 10-24 Jahren, die zahlenmässig alle früheren Rekorde sprengt. Wir setzen sie weiterhin der Gefahr von HIV/Aids, Kinderschwangerschaften, sexueller Gewalt und Diskriminierung wegen anderer sexueller Orientierungen aus, wenn wir ihnen den Zugang zu umfassender Sexualaufklärung, Verhütung, Bildung und Gleichberechtigung verweigern. Wir verweigern ihnen damit das Menschenrecht auf sexuelle Gesundheit! Die Präsentationen unserer ReferentInnen sind online zugänglich und im September 2019 publizieren wir im MMS Bulletin eine Zusammenfassung der Konferenz. Nicht nur unsere Fachtagung war eine wichtige Veranstaltung, sondern fast zeitgleich fand in Genf ein hochkarätiges Treffen statt, an dem ebenfalls das Menschenrecht auf einen umfassenden Zugang zu Gesundheit im Zentrum der Diskussion mit prominenten Vertretern wie dem WHO Direktor Dr. Tedros und dem Direktor des Global Funds, Peter Sands stand. Lesen Sie in unserem Thema des Monats mehr über die Veranstaltung, die unter anderem vom Aidsfonds und von Medicus Mundi Schweiz organisiert worden war. Martina Staenke Mitarbeiterin Kommunikation Medicus Mundi Schweiz
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