Bericht des Bundesrates über das Schweizer Engagement zur Gesundheits- und Sexualaufklärung in Entwicklungsländern
Bern, 30. Mai 2014 - Der Bundesrat hat seinen Bericht „Gesundheits- und Sexualaufklärung in Entwicklungsländern. Kampf gegen HIV/Aids und gegen die Bevölkerungsexplosion“ verabschiedet. Damit erfüllt er ein Postulat, das 2013 von Nationalrätin Doris Fiala eingereicht worden war. Der Bericht führt aus, welchen Beitrag die Schweiz zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit in Entwicklungsländern leistet – unter anderem im Rahmen des Kampfes gegen die Ausbreitung von HIV/Aids.
In seinem Bericht legt der Bundesrat die Bedeutung des Themas sexuelle und reproduktive Gesundheit für die künftige globale Entwicklung dar und führt aus, in welcher Weise sich die Schweiz in diesem Bereich engagiert. Seit der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1994 hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Frühere Programme versuchten, die Dynamik von Bevölkerungen in den verschiedenen Ländern vordringlich durch staatlich verordnete Familienplanung und die Abgabe von Verhütungsmitteln zu beeinflussen. Dieser Ansatz hat sich entweder als problematisch oder als wenig wirksam erwiesen. Zu den bedeutendsten Faktoren einer positiven Beeinflussung der weltweiten Bevölkerungsentwicklung zählen vielmehr die wirksame und gezielte Armutsbekämpfung, die Gleichstellung der Geschlechter sowie der Ausbildung und Ermächtigung von Frauen.
Die Schweiz handelt im Rahmen ihrer internationalen Zusammenarbeit aus diesem umfassenden Verständnis heraus und leistet damit zugleich einen Beitrag zur Kontrolle der Bevölkerungsdynamik. Spezifisch im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit engagiert sich die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA im Rahmen ihrer Gesundheitsprogramme. Die sexuelle und reproduktive Gesundheit umfasst u.a. die Gesundheitsprävention, einen Zugang zur medizinischen Gesundheitsversorgung inkl. Geburtshilfe sowie die Grundbedingungen für eine freie Entscheidung, ob, wann und wie viele Kinder jemand haben will. So unterstützt die DEZA zum Beispiel seit über neun Jahren das Gesundheitssystem Moldawiens bei der Verbesserung und Modernisierung der perinatalen Versorgung. Dadurch wurden die 37 moldawischen Geburtskliniken auf den aktuellen technischen Stand gebracht, das Personal in der Anwendung der neuen Geräte und Techniken ausgebildet sowie ein Monitoring für Qualität und Unterhalt eingerichtet.
Die reproduktive Gesundheit und die Entscheidungsfreiheit von Frauen, Männern und Jugendlichen in diesem Bereich gehören zu den Menschenrechten und tragen zur Gleichstellung der Geschlechter bei.