HIV-Medikamente der dritten Generation in Simbabwe
In Simbabwe waren bis anhin – wie in vielen anderen Drittweltländern – nur HIV-Medikamente der ersten und zweiten Generation erhältlich. Nun sind neu auch Medikamente der dritten Generation verfügbar. Die Newlands Clinic gehört zu den vier Kliniken, welche diese Therapie künftig anbieten dürfen.
Die HIV-Therapie ist höchst komplex und erfordert eine kontinuierliche genaue Überwachung der Blutwerte. Denn die Gefahr ist gross, dass die Patienten bei unregelmässiger Einnahme der Medikamente oder durch Infektion mit einem resistenten Virenstamm nicht mehr auf bestimmte Medikamente ansprechen. Die Folgen sind dramatisch, denn solche Resistenzen können letztlich den Tod der Patienten zur Folge haben.
Die Verfügbarkeit von Medikamenten der dritten Generation ist deshalb ein wichtiger Fortschritt für die HIV-Therapie in Simbabwe. Damit können Patienten, bei denen die Medikamente der ersten und zweiten Generation versagt haben, weiter behandelt werden. Die Medikamente der dritten Generation sind allerdings wesentlich teurer und stehen deshalb vorerst nur in beschränkten Mengen zur Verfügung.
Prof. Ruedi Lüthy: „Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche HIV-Therapie sind in der dritten Welt wegen der hohen Preise nach wie vor viel schlechter als in der Schweiz. Weltweit erhalten Millionen Menschen gar keine oder nur eine ungenügende Therapie. Bisher konnten wir nichts tun, wenn die Therapie mit den Medikamenten der zweiten Generation versagte, und mussten zusehen wie die Patienten starben. Ich bin sehr glücklich, dass wir sie dank der Verfügbarkeit der neuen Medikamente künftig weiter behandeln können.“
Die Newlands Clinic ist eine von nur vier Kliniken, die diese Therapie künftig in Simbabwe anbieten dürfen. Mit den anderen drei öffentlichen Kliniken arbeitet die Newlands Clinic bereits im Bereich der Ausbildung zusammen.